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12.11.2013

Regenwald wird illegal abgeholzt

Bericht der aktuellen Lage.

Am 4.10. hatte Angelika mich gebeten, über die Situation in ihrer Wahlheimat zu berichten.

Lesen Sie wie es weiter gegangen ist, wie einflussreich die Mächtigen sind ...

1.112013

Am 11.10.2013 war es dann soweit, die Staatsanwaltschaft hatte einen Durchsuchungsbefehl erhalten.

2 Tage Einsatz waren dafür geplant und 8 Stunden Aufenthalt auf dem Gelände des Unternehmens „Cacao Norte del Peru SAC“. Am 11.10. regnete es den ganzen Morgen in Strömen, so dass ein Zugang unmöglich war. Die Lehmstrasse, die den Zugang zu dem Gelände darstellt, war unpassierbar. So erbaten 3 Polizeieinheiten, 2 Staatsanwälte, diverse Ingeneure von Forst und Agrar und 3 Joumalisten um Aufnahme in unser Camp – einerseits um näher vorort zu sein, andrerseits weil sie keine finanziellen Mittel für Unterkunft und Verpflegung hatten. Wir nahmen sie auf und hatten dadurch das Vergnügen sie etwas näher kennenzulernen-ihren Hintergrund zu erfragen und wurden eingeladen, sie am darauffolgenden Tag zu begleiten.

Am nächsten Morgen um 5 Uhr sollte es losgehen. Ohne Frühstück, ohne ausreichenden Fahrzeuge, einem ging noch der Sprit aus, gelangten wir um 9 Uhr auf dem Gelände des Unternehmes an – unter praller Sonne, weit und breit – kilometerweit kein Baum mehr, der Schatten spendete. Ein leichter Wind wehte über dem offenen Gelände, der heimtückisch das Verbrennen der Äquatorsonne verbarg. Bäche, an denen man früher Wasser schöpfen konnte, waren durch grosse Maschinen platt gemacht und verstopft.Totenstille - die sonst typischen Geräusche des Regenwaldes fehlen – kein Vogel der singt, keine Insekten sind zu hören.

Nach 2 km von der Hauptlehmstrasse ab, kommt eine Schranke, Sicherheitsleute versperren uns den Zugang. Polizeigewalt öffnet sie. Weitere 2 km unter brennender Sonne bis wir an einem Ort sind, wo sich einige Unterkünfte befinden. Zelte, Holzgerüste mit Plastikplanen überzogen. Die Verantwortlichen sind nicht da. Alles ist blitzblank aufgeräumt, nirgends liegt Müll – ein Blick in die Müllbehälter zeigt uns, dass auch diese blitzblank sind. Etwas 50 Arbeiter sind mit der Aufzucht von Kakaopflanzen beschäftigt – weit und breit keine großen Maschinen. Am Horizont ist ein schmaler Waldstreifen sichtbar. Man sagt uns, aus Luftaufnahmen wisse man, das wir hier auf der kleinsten abgerodeten Fläche stehen. Die grossen Abholzungsmaschinen sind fortgebracht. Als die Polizei beginnt die Werkzeuge zu konfiszieren findet sich lediglich eine Motosäge und ein paar Pflanzwerkzeuge. Aufgrund fehlernder Fahrzeuge, die auch geländegängig sein müssten, ist ein weiteres Vordringen in das abgeholzte Gebiet unmöglich. Die Schlüssel der Maschinen und Fahrzeuge des Unternehmens sind angeblich verschwunden. Keiner weiss, wo sie sind.

Am nächsten Morgen hören wir von unseren Arbeitern in Moteloy, dass das Unternehmen vorgewarnt wurde. Mehr als 100 Motorsägen waren über einen anderen Zugang weggeschafft worden. Allen ist bewusst, das neben Anghörigen aus Tamshiyacu in dem Moment als der Staatsanwalt das Gobierno regional informiert hatte, das Unternehmen gewarnt wurde und seine Schäfchen ins Trockenen gebracht hat.

Am 13.10.2013 sollte das Militär ins Gelände des Unternehmens eindringen – es regnet wieder in Strömen. Der Einsatz konnte nicht stattfinden.

Am 19.10.2013 wird von den Aktivisten gegen die Abholzung eine Versammlung einberufen. Der „Frente Patriotico“ soll gewählt werden, um das weitere Vorgehen gegen das Unternehmen zu organisieren. Etwas 50 Personen sind anwesend. Die meisten sind aus Anwohnergemeinden, die unter den Praktiken des Unternehmens leiden. Der Frente Patriotico wird gewählt. Er besteht im Moment aus 5 Personen – 1. Präsidemt, 2. Präsident, Schriftführer, Kassierer, Berater.

Seine Aufgabe ist es, die Aktionen vor Ort zu organisieren. Am gleichen Tag wird bekannt, dass selbiges Unternehmen – unter dem Namen einer Tochterfirma, weitere 50 000 Hektar Land direkt von der Regierung gekauft hat. Dieses Land ist als besonders kostbarer Regenwald deklariert.

Mittlerweile wissen wir, dass es sich bereits um 60 000 Hektar handelt. Die Gruppe Romero hat ganz in der Nähe weitere 40 000 Hektar gekauft.

Am 28.10. streiken die Motocar-Fahrer zugunsten des Unternehmens Cacao Norte del Peru SAC. Sie hatten jeder eine Gallone Sprit bekommen. Am Tag drauf wurde ein Protestmarsch in Iquitos von dem Unternehmen finanziert, aufgrund des Verlustes von Arbeitsplätzen. Frauen und Kinder ziehen mit.

Es wird erzählt, dass mehr als 400 Arbeiter ihren Arbeitsplatz verloren haben-die wenigsten sind aus Tamshiyacu. Kurz vor der Entlassung wurde ihnen von dem Unternehmen gesagt, sie wäre als Ingeneure eingestellt worden – mit und ohne Schulabschluss-, hätte nicht Umweltaktivisten ihnen die Chance genommen. Dabei geht die Abholzung und der Betrieb munter weiter. Jeden Tag werden trotz aller Gerüchte Arbeiter auf das Terrain des Unternehmens gefahren.

Die Menschen hier sind aufgrund ihrer Armut bestechlich – wichtig wäre, ihnen eine Alternative anbieten zu können. Eine Alternative, die im Jetzt nicht ihre Zukunft zerstört. Aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen mit Regierungsgewalt, sind sie bereit jeden Strohhalm zu ergreifen. Eine Alternative wäre die Vermarktung von nativen Ölen. Ein engagierter Amerikaner, Bill Parks, vertritt ein solches Konzept, welches die Vermarktung von nativen Ölen anstrebt.

Eine andere Möglichkeit wäre der biologische Anbau und die Vermarktung verschiedener Regenwaldfrüchte – Ananas, Kokos etc. Eine Unterschriftensammlung scheiterte, da sich nur wenige Menschen gegen das Unternehmen stllen wagen.

Deutlich ist, wenn man den Menschen hier einen Hoffnungsschimmer nimmt, brauchen sie etwas Neues um sich daran festhalten zu können. Leider sind die wenigsten hier in der Lage, sich die Konsequenzen dieser Invasion vorstellen zu können.

Die Aktivisten vor Ort, einschliesslich des Staatsanwaltes, bekommen telefonische und elektronische Morddrohungen-auch ihre Familienmitglieder werden bedroht. Es fehlt an Geld für weiteres Vorgehen des Staatsanwaltes. Der letzte Einsatz hatte ca. 3000 Soles gekostet, die privat getragen werden müssen, da das Amt des Staatsanwaltes quasi ein Ehrenamt ist. Er ist erst der 2. den es überhaupt gibt. Früher war der Posten hier unnötig.

Der Journalist und Umweltaktivist Christian Perez berichtet mir, dass der erste Schritt gegenüber der Morddrohungen wäre, aus der Anonymität herauszutreten. Dazu ist eine Dokumentation des Senders aus Lima „El cuatro poder“ geplant. Ein Überflug des Gebietes wäre noch einmal wichtig und einige Interviews...auch dazu fehlt das Geld. Als mindestens genauso wichiger Schritt wird angesehen, dass der Staatsanwalt nochmal einschreitet, um dem Anholzen endgültig einen Riegel vorzuschieben und das, was sich nicht konfizieren lässt, ausser Betrieb zu setzen. Diesmal mit entsprechenden Fahrzeugen. Da auch dies privat getragen werden muss, kann der Einsatz im Moment nicht stattfinden, da das geld dazu fehlt. Die ansässigen gemeinnützigen Organisationen ziehen sich aus der Sache heraus, indem sie sagen, auch sie hätten kein Geld. Momentan scheint die gängige Strategie zu sein, Augen und Ohren vor den verhängnisvollen Abholzungen und den geplanten Monokulturen zu verschliessen. Die Unternehmen schiessen immer mit neuen Namen aus dem Boden und sind doch alles Tochterfirmen der bekannten 2 Großoragnisationen. Christian spricht von einer Hydra, die ständig neue Köpfe hervorbringt.

Auf regionaler Ebene sind die Fronten mittlerweile klar. Alle haben Stellung bezogen – wollen entweder von nichts wissen oder halten Monokulturen und Palmölpflanzen für unbedenklich. Ein Antrag auf nationaler Ebene ist geplant. Christian hat mir versprochen auf Spanisch eine Zusammenfassung aller bekannten Daten zu machen, die ich umgehend verschicken werde. Er kopiert mir auch 3 weitere Cds mit Fotos, ua.a auch von Dokumenten, die ich nach Deutschland mitgeben werde.

Das ist der momentane Stand der Dinge so weit mir zugängig.

Es wäre möglich Spendengelder über unseren Verein El Puente Brücke Europa-Peru laufen zu lassen. Meine Bitte ist die Arbeit der ortsansässigen Gruppierungen mit Spendengeldern zu unterstützen. Das Unternnehmen schreitet mit wöchentlich 100 Hektar voran. Bilder sind unter googlemaps Tamshiyacu zu verfolgen.


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